04. Februar 2016 | Gesundheit

Volkskrankheit Nesselsucht: Die Urtikaria und ihre verschiedenen Formen

Volkskrankheit Nesselsucht: Die Urtikaria und ihre verschiedenen Formen

Volkskrankheit Nesselsucht: Die Urtikaria und ihre verschiedenen Formen (Quelle: namtipStudio/shutterstock.com)

Rötungen auf der Haut, quälender Juckreiz, brennende Quaddeln und mitunter auch Schwellungen: Jeder vierte Erwachsene macht einmal in seine Leben unliebsame Bekanntschaft mit den Symptomen der Nesselsucht, die im Jargon der Mediziner Urtikaria heißt.

Oftmals verschwinden die Beschwerden wieder von allein – doch bei manchen Patienten verfestigt sich das Krankheitsbild. Eine langfristige Behandlung ist dann erforderlich.

Welche Formen der Nesselsucht es gibt und wie sie behandelt werden können, verrät dieser Artikel.

Akute und chronische Nesselsucht

Mediziner unterscheiden zunächst einmal zwischen akuter und chronischer Nesselsucht. Ist sie nach Tagen oder wenigen Wochen vorbei, sprechen sie von akuter Nesselsucht. Dauert sie länger als sechs Wochen und bis zu mehrere Jahre an, handelt es sich um eine chronische Urtikaria.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Ist bekannt, welche Auslöser für die Nesselsucht verantwortlich sind, liegt eine induzierbare Urtikaria vor. Die Auslösefaktoren sind häufig physikalische Reize wie

  • Licht,
  • Hitze,
  • Wasser und
  • Druck, der auf die Haut ausgeübt wird.

Für Patienten gilt es dann, diese Auslöser so gut es geht zu meiden. Parallel werden Quaddeln und Juckreiz mit sogenannten Antihistaminika behandelt – in der Regel mit guten Ergebnissen. Weitere Infos zur Nesselsucht und ihren Auslösern finden sich unter anderem auf dem Ratgeberportal https://www.nesselsuchtinfo.de/.

Die chronisch spontane Urtikaria

Herrscht Unklarheit über die Auslöser, ist die Situation deutlich komplizierter – für Patienten wie Ärzte. Hier sprechen die Experten von der chronischen spontanen Nesselsucht. Bei rund 50 Prozent der Erkrankten dauert sie etwa sechs Monate. Betroffene können aber auch jahrelang an dieser Form der Urtikaria leiden, bei zehn Prozent der Patienten sind es sogar mehr als fünf Jahre.

Halten die Beschwerden über einen längeren Zeitraum an, sollte unbedingt der Hausarzt oder ein Dermatologe konsultiert werden. Gemeinsam mit dem Experten müssen sich Patienten auf die häufig mühevolle Suche nach den Auslösefaktoren begeben. Die Auslöser können sich in der Nahrung oder in Medikamenten verbergen, die der Patient einnimmt. Oft ist es auch das eigene Immunsystem, das die Erkrankung hervorruft.

Behandlungsziel beschwerdefreier Alltag

Die Nesselsucht ist derzeit nicht heilbar. Oftmals verschwindet die Erkrankung aber wie von Geisterhand, der Körper heilt sich selbst. Die Behandlung der Urtikaria hat als Ziel, den Patienten ein möglichst beschwerdefreies Alltagsleben zu ermöglichen.

Bei vielen Betroffenen lässt sich das durch die Einnahme von Antihistaminika erzielen, die auch bei Allergien zum Einsatz kommen. Mit ihnen lassen sich der quälende Juckreiz und die Quaddeln in Schach halten. Zusätzlich gibt es einen neuen Wirkstoff namens Omalizumab. Er wird vom Arzt verschrieben, wenn die Behandlung mit den Histamin blockenden Antihistaminika nicht anschlägt.