WHO: 41 Millionen Kleinkinder leiden unter Übergewicht

WHO: 41 Millionen Kleinkinder leiden unter Übergewicht (Quelle: kwanchai.c/shutterstock.com)
Die Weltgesundheitsorganisation WHO schlägt Alarm: Weltweit leiden über 41 Millionen Kinder unter fünf Jahren unter Übergewicht. Die Zahlen stammen aus einem aktuellen Bericht.
Diese 41 Millionen machen rund 6,1% aller Kleinkinder weltweit aus. Die Zahlen sind vor allem deshalb so alarmierend, weil im Jahre 1990 nur 4,8% aller Kleinkinder an Fettleibigkeit oder Übergewicht gelitten haben. Damals waren es insgesamt rund 31 Millionen übergewichtige Kleinkinder.
Wie ist diese Entwicklung zu erklären? Gibt es Ballungszentren, in denen Kinder besonders häufig übergewichtig sind? Was passiert mit Menschen, die von von klein auf zu dick sind? Was kann man gegen die derzeitige Entwicklung unternehmen?
Gibt es Ballungszentren für übergewichtige Kinder?
Laut WHO sind vor allem solche Länder betroffen, in denen das Einkommen im niedrigen bis mittleren Bereich liegt. Beispielsweise leben 48% der übergewichtigen Kinder in Asien. In Afrika sind es rund 25%. Problematisch ist in diesen Gegenden außerdem, dass die Zahl der fettleibigen Kleinkinde rapide ansteigt. So hat sich ihre Zahl zwischen 1990 und 2014 mehr als verdoppelt.
Wieso leiden immer mehr Kleinkinder unter Übergewicht?
Da sich Kleinkinder noch nicht selbst versorgen können, ist die Schuld am zu hohen Gewicht beim Umfeld zu suchen. Eltern und Familie möchten, dass es dem Kind gut geht – deshalb soll es sich so wenig wie möglich bewegen und bekommt nur leckere Mahlzeiten aufgetischt. Hier und da gibt es natürlich auch noch reichhaltige Zwischenmahlzeiten, um die Zeit bis zum nächsten Mahl zu überbrücken.
Wenn man einen solchen Kurs über mehrere Monate oder Jahre hinweg fährt, sind Übergewicht oder sogar Fettleibigkeit die unabwendbare Konsequenz.
Wozu führen Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kleinkindern?
Wenn Menschen bereits in jungen Jahren dick sind, dann setzt sich dieser Trend im Erwachsenenleben meist unverändert fort. Die Menschen kennen es dann nämlich gar nicht anders und haben keinen Elan, etwas an ihrer Situation zu verändern. Natürlich gibt es auch einige Ausnahmen, die aus dem Teufelskreis ausbrechen.
Übergewicht kann zu Diabetes, Bluthochdruck, Rückenschmerzen und vielen weiteren gesundheitlichen Problemen führen.
Was kann man gegen die derzeitige Entwicklung tun?
Am wichtigsten ist es, an die Vernunft des Umfelds zu appellieren. Eltern und Familie müssen dahingehend erzogen werden, dass ihnen klar wird, dass sie ihrem Nachwuchs mit reichhaltigen Mahlzeiten nichts Gutes tun. Überhaupt haben viele Menschen so gut wie keine Ahnung von Ernährung. Dieser Missstand sollte behoben werden – im Idealfall bereits in der Schule oder im Kindergarten.
Experten sprechen hingegen von Zwangsmaßnahmen, wie beispielsweise einer Zuckersteuer, Richtlinien für Essen in der Schule, oder einem Verbot von Werbung für ungesundes Essen.