06. September 2016 | Ernährung

Gefrierbrand: Ursachen, Vermeidung & Behandlung

Gefrierbrand: Ursachen, Vermeidung & Behandlung

Gefrierbrand: Ursachen, Vermeidung & Behandlung (Quelle: David Souza/shutterstock.com)

Bei Gefrierbrand handelt es sich um ein Phänomen, das vor allem bei tiefgefrorenem Fleisch auftritt. Betroffene Stellen erinnern dabei visuell stark an Verbrennungswunden, die auf Austrocknung zurückzuführen sind. Entsprechende Fleischstücke sind meist weißlich bis grau-braun verfärbt und sehen äußerst unappetitlich aus.

Viele Verbraucher fragen sich dabei, ob sie Lebensmittel, die mit Gefrierbrand vorbelastet sind, überhaupt ohne gesundheitliche Folgen verzehren können.

Wir zeigen Ihnen, welche Ursachen Gefrierbrand hat, wie Sie mit den entsprechenden Stellen umgehen sollten und wie Sie die Entstehung bereits im Vorfeld verhindern können.

Welche Ursachen hat Gefrierbrand?

Grundsätzlich unterscheidet man bei Gefrierbrand zwei verschiedene Ursachen: Den Kontakt mit Frischluft und Temperaturschwankungen bei der Kühlung.

Der Kontakt mit Frischluft kommt in den meisten Fällen durch eine undichte Verpackung zustande. Dieser Kontakt führt dazu, dass betroffene Stellen auf den Lebensmitteln schneller austrocknen.

Temperaturschwankungen treten vor allem beim Transport und bei der Lagerung auf. Während Sie gegen Temperaturschwankungen beim Transport nur wenig ausrichten können, können Sie die Gefrierbrand-Problematik bei der Lagerung ein wenig entschärfen, indem Sie die Tür des Gefrierschrankes nur so selten wie möglich öffnen. Natürlich sollte die Tür nicht nur selten geöffnet werden, sondern zusätzlich nur über ein sehr kurzes Zeitfenster hinweg geöffnet sein.

Treten Temperaturschwankungen auf, verdunstet das Wasser auf der Oberfläche der Lebensmittel. Das Wasser wird quasi aus dem Fleisch herausgezogen. Danach schlägt es sich in Form von Eiskristallen auf den Lebensmitteln nieder.

Wie kann man die Entstehung verhindern?

Um die Entstehung von Gefrierbrand erfolgreich zu verhindern, können Sie zahlreichen Empfehlungen folgen, die wir im Folgenden für Sie auflisten:

  • Die richtige Verpackung
    Lebensmittel, die eingefroren werden, sollten wasser- und luftdicht verpackt sein. Die Verpackung muss dabei so eng wie möglich anliegen. Empfehlenswert sind hierbei zum Beispiel spezielle Gefrierbeutel, die im Discounter bereits für wenig Geld erhältlich sind.
  • Immer einen neuen Gefrierbeutel verwenden
    Wenn Fleisch und Co nicht bereits beim Kauf luftdicht verpackt sind, sollte man ihnen in jedem Fall einen eigenen Gefrierbeutel spendieren. Außerdem sollten einzufrierende Lebensmittel immer so weit wie möglich aufgeteilt werden, da sich beispielsweise zwischen zwei Fleischstücken große Freiräume bilden können.
  • Türe geschlossen halten
    Die Türe des Gefrierschrankes sollte nur so selten wie möglich geöffnet werden. Des Weiteren sollte eine geöffnete Tür immer so schnell wie möglich wieder geschlossen werden.
  • Wasserglasur verwenden
    Man kann Fleisch relativ effektiv vor Gefrierbrand schützen, indem man es vor dem Einfrieren mit einer dünnen Wasserschicht benetzt. Diese fungiert beim Einfrieren als Schutzschicht, die vor Austrocknung schützt. Das Fleischstück wird also von der Außenwelt abgeschirmt.
  • Temperatur bei mindestens -18°C halten
    Ein Gefrierschrank sollte Lebensmittel immer auf mindestens -18°C gefrieren. Die chemischen Vorgänge, die unbemerkt im Inneren ablaufen, kommen auf diese Weise fast zum Stillstand. Die Betonung liegt auf fast: Beachten Sie bitte, dass sich auch gefrorene Lebensmittel nicht unbegrenzt lange halten.

Wie geht man mit Gefrierbrand um?

Betroffene Stellen auf den Lebensmitteln können ganz einfach herausgeschnitten werden. Gefrierbrand ist nur dort, wo man ihn auch sehen kann – anders als beispielsweise bei Schimmel, der das gesamte Lebensmittel ungesehen kontaminieren kann.

Wenn befallene Stellen verzehrt werden, ist dies normalerweise auch kein Problem. Geschmack, Geruch und Konsistenz verändern sich zwar zum Negativen, gesundheitsschädlich ist Gefrierbrand jedoch nicht. Die Qualität des Produkts ändert sich hauptsächlich aufgrund der Denaturierung der enthaltenen Proteine und der Oxidation von Fetten und anderen wichtigen Inhaltsstoffen.

Im Extremfall kann es jedoch zu Verdauungsproblemen kommen, wenn sich aufgrund der Temperaturschwankungen bereits Bakterienstämme angesiedelt haben. In diesem Fall ist jedoch nicht der Gefrierbrand das Problem, sondern die Bakterien.

Tritt Gefrierbrand nur bei Fleisch auf?

Grundsätzlich kann Gefrierbrand bei so gut wie allen Lebensmitteln auftreten. Neben Fleisch sind besonders Backwaren, Obst, Gemüse, Fisch, Teig und Speiseeis besonders anfällig.