Eiweiß und Protein – Wo ist eigentlich der Unterschied?

Eiweiß und Protein – Wo ist eigentlich der Unterschied? (Quelle: Syda Productions/shutterstock.com)
Verfolgt man Diskussionen im Internet, die sich auf das Thema Ernährung beziehen, stolpert man immer wieder über eine ganz bestimmte Frage. Diese lautet: „Was ist der Unterschied zwischen Protein und Eiweiß?„.
Die Antwort ist ganz einfach: Es gibt keinen Unterschied. Zumindest dann nicht, wenn man das Makromolekül meint, das beispielsweise für den Muskelaufbau vonnöten ist.
Der Begriff Eiweiß ist einfach veraltet, wohingegen Protein der korrekte und aktuelle wissenschaftliche Ausdruck ist.
Wieso spricht man von Proteinen und Eiweißen?
Proteine wurden zum ersten Mal im Eiklar des Hühnereis nachgewiesen. Aus diesem Grund hat sich – zumindest in Deutschland – der Begriff Eiweiß festgesetzt. Fortan hießen die entsprechenden Moleküle auch dann Eiweiß, wenn sie im Fleisch oder in Hülsenfrüchten vorkamen.
Im Laufe der Zeit und im Zuge der Globalisierung – Stichwort: Englisch als Weltsprache – hat sich der Ausdruck Proteine allerdings immer weiter verbreitet. In jeder Studie ist nur von „proteins“ die Rede. Eiweiß gehört also der Vergangenheit an, Proteine sind aktuell.
Aber versteh mich nicht falsch: Das Wort stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „ich nehme den ersten Platz an„. Das sollte die Wichtigkeit von Proteinen in lebenden Organismen unterstreichen.
Übrigens: Bevor man von Proteinen und Eiweißen sprach, nannte man das Molekül Eiweißstoff. Der Begriff Protein fiel zum ersten Mal in einer Veröffentlichung von Gerardus Johannes Mulder im Jahr 1839.
Was ist Protein bzw. Eiweiß überhaupt?
Grundsätzlich ist Protein bzw. Eiweiß ein sogenanntes Makromolekül. Es besteht aus Aminosäuren und Peptidbindungen. Ohne Proteine aus der Nahrung könnte der Mensch nicht überleben. Sie sind für die meisten Körperfunktionen essenziell. Genau wie Fette und im Gegensatz zu Kohlenhydraten. Diese sind tatsächlich optional.
Proteine sind für zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper verantwortlich. Außerdem bestehen beispielsweise Nerven, Muskeln, das Gehirn und das Herz zum größten Teil aus Proteinen.
Im Volksmund sind Proteine hauptsächlich für Sportler – insbesondere für Bodybuilder und Kraftsportler – interessant. Sie sind schließlich der Hauptbestandteil von Muskeln. Wie wir aber bereits gelernt haben, benötigt auch der Otto-Normal-Verbraucher das lebenswichtige Eiweiß.
Proteine sind nicht gleich Proteine
In Bezug auf Lebensmittel gibt es zwar offensichtlich keine Unterschiede zwischen Proteinen, diese existieren jedoch. Nur eben nicht in Nährwerttabellen.
So unterscheidet man grob zwischen tierischem und pflanzlichem Eiweiß. Beide Sorten lassen sich noch in zahlreiche weitere Unterkategorien einordnen. An dieser Stelle wäre es jedoch zu viel, diese tatsächlich alle aufzuzählen. Und spielt bei unserem Thema ja auch gar keine Rolle.
Wie viel Gramm Eiweiß sollte man am Tag zu sich nehmen?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Tagesdosis von 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Sprich: Ein Mann, der 80 Kilo wiegt, sollte pro Tag 64 Gramm Proteine zu sich nehmen.
Ganz anders sieht es beim Muskelaufbau aus. Wer regelmäßig trainiert und Muskeln aufbauen möchte, der sollte täglich 1 bis 2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht in seine Ernährung einbauen.
Welche Lebensmittel enthalten viele Proteine?
Typische Lebensmittel, die viele Proteine enthalten, sind Eier, Magerquark, Fisch, Fleisch, Nüsse und Hülsenfrüchte. Wenn Du Dir einmal nicht sicher bist, schau einfach im Supermarkt auf die Nährwerttabelle. Dort steht schwarz auf weiß, wie viel Eiweiß das jeweilige Lebensmittel enthält.